Frisch, originalgetreu, genial, Chiemgau Online, 18.04.2008

von Mad Zeppelin
in Presse

"... Mad Zeppelin gehören jedoch definitiv zu erfreulichen Bands. Sie spielen nicht nur Zep-Klassiker nach, sie leben sie. Schließt der Zuschauer die Augen, glaubt er fast, den Original-Sänger Jimmy Page vor sich zu haben. Mad-Zeppelin-Sänger Michael Dorp trifft Plant stimmlich beinahe zu 100 Prozent. Öffnet man die Augen, stellt man fest: Auch in Bewegungen und Outfit gleicht Dorp seinem Vorbild ziemlich. Ekstatisch, wie volltrunken vom Rausch der Musik, windet sich Dorp neben dem genialen Gitarristen Ralph Glodek. ..."

Der gezeichnete Eremit vom Plattencover des vierten Led-Zeppelin-Albuns "grüßt" mit Laterne und Stab von der Bühne. Mit lautstarkem Applaus begrüßt das Publikum im vollen Saal des Gasthaues "Zum Bräu" in Wald die vier Herren, die die Bühne entern und zu Instrumenten und Mikro greifen. Die vier Herren - Mad Zeppelin aus Mainz - haben sich vorgenommen, für die nächsten etwa drei Stunden den Saal ordentlich mit Songs von Led Zeppelin zu beschallen. Der Plan geht auf: Wie ein Gewitter prasseln die "Zep"-Klassiker auf das Publikum ein.
Mad Zeppelin bieten sensationelle musikalische Qualität und eine tolle Bühnenshow. Die Zuhörer bejubeln begeistert jeden Song, bevor die Mainzer sie - wie passend - mit "Babe I'm Gonna Leave You" auf den Nachhauseweg entlassen.
Hört man den Begriff "Coverband", denkt man oft an Combos, die in Bierzelten Klassiker der Rock- und Popgeschichte derart verhunzen, dass der Zuhörer am liebsten angesichts der Peinlichkeit in seinem Maßkrug versinken will. Noch skeptischer wird man, wenn sich eine Coverband allein Songs einer einzigen Band verschrieben hat.
Mad Zeppelin gehören jedoch definitiv zu erfreulichen Bands. Sie spielen nicht nur Zep-Klassiker nach, sie leben sie. Schließt der Zuschauer die Augen, glaubt er fast, den Original-Sänger Jimmy Page vor sich zu haben. Mad-Zeppelin-Sänger Michael Dorp trifft Plant stimmlich beinahe zu 100 Prozent. Öffnet man die Augen, stellt man fest: Auch in Bewegungen und Outfit gleicht Dorp seinem Vorbild ziemlich. Ekstatisch, wie volltrunken vom Rausch der Musik, windet sich Dorp neben dem genialen Gitarristen Ralph Glodek.
Glodek macht seinem Vorbild, dem Zep-Gitarristen Jimmy Page, alle Ehre. Bei einigen Songs, wie zum Beispiel bei "Stairway To Heaven", packt er à la Page die Doppelhalsgitarre aus. Auch das ist ein Punkt, der für die Qualität Mad Zeppelins spricht: Gerade bei solchen Megahits wie "Stairway To Heaven" laufen Coverbands oft Gefahr, ins Hochnotpeinliche zu geraten. Doch Mad Zeppelin hauen die Rockballade derart frisch und dynamisch raus, dass spätestens jetzt der letzte Zuschauer und der größte Skeptiker restlos von der hohen Qualität der Band überzeugt sein müssen.
Genau so wie bei Led Zeppelin auf Page und Plant, achtet man bei Mad Zeppelin zuerst auf den Sänger und den Gitarrist. Doch die anderen Drei im Bunde suchen ebenfalls ihresgleichen: Schlagzeuger Volker Brecher liefert ein Solo, dass die Kinnlade so manch faszinierten Zuschauers der Schwerkraft zum Opfer fällt.
Bassist Christian Ludwig hält den Laden mehr als solide zusammen. Keyboarder Thomas Blum liefert unter anderem bei "No Quarter" und "All My Love" originalgetreue Klänge. In der ersten Zuschauerreihe spielt ein Fan mit geschlossenen Augen auf einem imaginären Keyboard mit. Dann wieder ist es Gitarrist Glodek, der sämtliche Blicke auf sich zieht: Bei "Dazed And Confused" zaubert er den Geigenbogen hervor und legt damit ein Solo auf seiner Gitarre hin, um sich anschließend ein Gitarren-Gesang-Duell mit Dorp zu liefern.
Mit Blick auf das umfassende Songmaterial Led Zeppelins hat jeder Konzertbesucher seine Lieblingslieder, seine persönlichen Highlights. Mad Zeppelin können natürlich nicht alle Hits spielen. Das würde mindestens ein Zwei-Tages-Konzert werden. Doch auch so bedient die Band mühelos jeden Zep-Fan. Gegen Ende des Konzerts steigern Mad Zeppelin die ohnehin schon tolle Atmosphäre: Bei "Whole Lotta Love" und "Kashmir" gerät das Publikum vollkommen aus dem Häuschen. Auch Hans Wiesmüller, einer der "music-night"-Organisatoren, hält jetzt nichts mehr: Er steigt auf den Stuhl und geht ab wie ein Zäpfchen.
Begeisterung herrscht nicht nur im Zuschauerraum: Mad Zeppelin applaudieren dem Publikum, freuen sich sichtlich über die Stimmung. Dorp verrät: "Wir würden gerne wieder kommen." "Ihr dürft nicht nur, ihr müsst auch wieder kommen", raunt ein begeisterter Zuschauer in den tosenden Jubel hinein.

Chiemgau Online, 18.04.2008