Mit Mad Zeppelin im Steigflug, Wiesbadener Tagblatt, 11.04.2008

von Mad Zeppelin
in Presse

"Der Wiesbadener Keyboarder Thomas Blum (41) versteht sich als "Quoten-Hesse" der Mainzer Band Mad Zeppelin, die bundesweit erfolgreich auf den Spuren von Robert Plant und Jimmy Page wandelt. Eine Gruppe, die nicht aufs bloße Imitieren zielt, sondern versucht, den Geist der 70er, als sich die britischen Led Zeppelin in den Rock-Olymp aufschwangen, musikalisch auf höchstem Niveau zu reflektieren."

Der Wiesbadener Keyboarder Thomas Blum (41) versteht sich als "Quoten-Hesse" der Mainzer Band Mad Zeppelin, die bundesweit erfolgreich auf den Spuren von Robert Plant und Jimmy Page wandelt. Eine Gruppe, die nicht aufs bloße Imitieren zielt, sondern versucht, den Geist der 70er, als sich die britischen Led Zeppelin in den Rock-Olymp aufschwangen, musikalisch auf höchstem Niveau zu reflektieren.
"Jeder Gig ist bei uns ein Unikat. Zwar legen wir eine Songfolge fest, aber durch die Improvisationslust unseres Gitarristen Ralph Glodek kommt es im Zusammenspiel mit unserem Sänger Michael Dorp immer wieder zu neuen Einlagen. So bleibt es für das Publikum und nicht zuletzt auch für uns spannend, wie sich ein ein Konzert entwickelt", erläutert Blum mit der Begeisterung im Blick.
Klar, dass auch die100. Show, die einhergeht mit Blums 25. Bühnenjubiläum, ein Spektakel mit ungeahnten Überraschungs-Momenten verspricht. Am Samstag, 19. April (Einlass 20 Uhr, Vorverkauf acht, Abendkasse zehn Euro) steigt der Jubiläumsauftritt im Gemeinschaftszentrum Wellritzstraße 38a. Vorneweg heizen bei der vom Verein "Rock für Wiesbaden" organisierten Veranstaltung "Watchtower" mit ihrem Jimi-Hendrix-Repertoire ein. Bevor sich dann Mad Zeppelin auf Steigflug begibt.
Thomas Blum fiebert dieser Vorstellung genauso mit einem Kribbeln entgegen, wie er es bei seinem Debüt im verrückten Zeppelin verspürte. Ein Zeichen, dass nicht die Routine regiert. Es gilt vielmehr, die Extravaganzen des Originals detailgetreu in die Gegenwart zu transportieren. Auf dem "Stairway To Heaven" greift Glodek natürlich zur Doppelhalsgitarre, die Pages Markenzeichen war - und noch ist.
Schließlich stieg Led Zeppelin am 11. Dezember 2007 in London vor 20000 Zuhörern nach 27-jähriger Bühnen-Abstinenz nochmals auf die Bühne. Ein weltweit viel beachteter Event mit vermutlich einmaligem Charakter. Ein Comeback, das Mad Zeppelin keineswegs zum Nachteil gereicht. Vielmehr, so Thomas Blum, schüre es die generelle Euphorie um die Kultband.
Der Wiesbadener hat es seit jeher mit Tasteninstrumenten. Im Alter von fünf schenkte ihm sein Vater ein Akkordeon. Mit Buchstaben anstelle von Noten lernte der kleine Thomas schnell. Mit 14 gab es zur Konfirmation eine Orgel. Die Umstellung aufs horizontale Spielen mündete am Oranien-Gymnasium in diverse Schulbandprojekte, schließlich in die Gründung von "Funk &. Co.". Für Blum der Einstieg ins pralle Bandleben.
Bei "T.N. Trouble" stand im Biebricher "Yesterday" Hardrock auf dem Programm. Mit "Streettalk" spielte Thomas Blum mehrere Jahre in amerikanischen Klubs. Später stand er bei "Wolfen" am Keyboard, ehe Ende 1999 im damaligen Wirtshaus in der Nerostraße das Schlüsselerlebnis folgte. "Bei denen würde ich gerne spielen", dachte sich Blum nach dem Auftritt von Mad Zeppelin, seinerzeit noch mit Sänger Roman Erken, dessen "Ekstase-Show" zur Idee des Namen "Mad" Zeppelin maßgeblich beitrug.
Wenig später im Skiurlaub in Österreich die große Aha-Begegnung. Auf der Piste schnellten zufällig Gitarrist Ralph Glodek und Bassist Christian Ludwig am Wiesbadener vorbei. Hinterher kam man ins Gespräch, und als Mad Zeppelin Anfang 2002 einen neuen Keyboarder suchte, schlug Blums Stunde. Vier Wochen später gab er im GMZ-Wellritzstraße seinen Einstand und war beeindruckt, als 2003 in der Rüsselsheimer Walter-Köbel-Halle eine 3500-köpfige Kulisse das Repertoire bejubelte, das insgesamt Stücke für vier Stunden umfasst, inklusive eines Akustik-Sets.
Thomas Blum fühlt sich nunmehr musikalisch angekommen und Mad Zeppelin profitiert seitdem vom Organisationstalent des beruflich in der IT-Branche tätigen Wiesbadeners, der in der Band Managementaufgaben übernommen hat. Ferner konnte er seinen in Mainz-Finthen vorhandenen Proberaum einbringen. Dazu inszenieren die Zeppeline seit vier Jahren im Mainzer KUZ in Eigenregie die "Tribute to Rock Show", die die Helden der Rockgeschichte auferstehen lässt. Zwei Live-CDs liegen vor, eine dritte soll folgen. Geplant ist ferner, auf einer DVD Bildmaterial zu verewigen.
Beste Voraussetzungen, damit Mad Zeppelin auch in Zukunft floriert. Längst hat sich ein Fan-Club gegründet. Generell gilt: Nicht mehr als 15 Auftritt pro Jahr. Schließlich sind die Mitglieder von Mad Zeppelin (am Schlagzeug sitzt Volker Brecher) keine Profis, müssen auch Familie und Beruf Tribut zollen. Und Thomas Blum benötigt Zeit für zusätzliche Höhenflüge. Im Januar stand der passionierte Bergsteiger auf dem Kilimandscharo, mit 5895 Metern Afrikas höchster Berg.

Stefan Neumann - Wiesbadener Tagblatt, 11.04.2008